Freitag, 9. November 2007
Business Blogger <> Corporate Blogger
die besten business weblogs
Unter top100-business-blogs.de stellt die Kommunikationsberatungsfirma Ketchum eine Liste von Blogs zur Verfügung.
Was für Blogs das sind, weiß sie offenbar selbst noch nicht genau. Könnte man zumindest meinen. Denn während die URL und die Überschrift der Seite auf eine Liste der "Top 100 Business Blogs" schließen lassen, gibt der Untertitel "Die 100 wichtigsten deutschsprachigen Corporate Blogs" eine engere inhaltliche Ausrichtung innerhalb der Business-Blogosphäre vor.
Die Definiton weiter unten auf der Seite bestätigt die Vermutung dass Ketchum offenbar die Begriffe Business Blogs und (externer) Corporate Blogs synonym verwendet, ähnlich wie auch betreuender PR-Berater Klaus Eck im zweiten Kapitel seines Buches "Corporate Blogs".
Einschlägige Literatur etablierter amerikanischer Blogexperten nimmt hier eine einleuchtende Differenzierung vor.
(Externe) Corporate Blogs sind lediglich als eine Teilmenge der Business Blogs zu verstehen. Sie sind die Bestrebungen einer, klar als gewinnorientiert Unternehmen handelnden Organisation mittels dem Medium Blog mit der Öffentlichkeit und seinen Kunden in Kontakt zu treten (PR). Im Vordergrund steht hier der Einblick in das Unternehmen, der vermittelt wird, indem die dort arbeitenden Personen etwas von sich und ihrer Arbeit erzählen. Manchmal auch die Steigerung der Markenpräsenz durch Sonderaktionen, die Gebrauch von den viralen Effekten sozialer Netzwerke machen.

Dagegen ist das ausschlaggebende an einem Business Blogger die allgemeine kommerzielle Absicht, mit dem Medium selbst Gewinn zu erwirtschaften.
Demnach ließe sich - um ein plausibles Bsp. aus dem US-Raum zu nennen - die Website von John Chow als Business Blog bezeichnen, nicht aber als Corporate Blog.
In der Praxis sind die Grenzen jedoch nicht immer so einfach zu ziehen. Um ein Bsp. aus der deutschen Top-Liste aufzugreifen:
Ist Robert Basics Blog nun ein Business Blog oder auch ein Corporate Blog?
Als Corporate Blog disqualifiziert es sich in meinen Augen, da es nicht klar einem Unternehmensauftritt zuzuordnen ist und die Inhalte überwiegend privater Natur sind bzw sich mit allgemeinen/öffentlich zirkulierenden Themen auseinandersetzen.
Auch wenn die privaten Einträge von basicthinking keine direkte Gewinnerzielungsabsicht haben, halte ich daher den Überbegriff eines Business Blogs für angemessen.
Eine Vebindung lässt sich nämlich dahingegend argumentieren, dass sein Blog die Demonstration seiner Expertise als Blog-Consultant darstellt.
In diesem Sinne könnte man das Motiv des Blogs im Kontext des gesamten Webauftritts darin begründet sehen, mit dem Medium Blog Geld zu verdienen, hier als (freiberuflicher?) Consultant.

Fazit: Die Top 100 Business Blogliste, hält was Adresse und Titel versprechen, auch wenn der irreführend synonyme Gebrauch von "Corporate Blogs" und "Business Blogs" zu Missverständnissen führen kann.

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